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Brandursache Mittelspannungsanlage: Wie entsteht ein Lichtbogen?

Einleitung: Brandgefahr in Mittelspannungsanlagen – Unterschätztes Risiko

Jeder, der mit der modernen Energieversorgung zu tun hat, weiß: Mittelspannungsanlagen sind das Herzstück vieler Betriebe, Kommunen und Industrieanlagen. Doch was passiert, wenn plötzlich Rauch aufsteigt? Ein Brand in einer Mittelspannungsanlage ist nicht nur Schock, sondern birgt auch enorme Sach- und Folgeschäden. In diesem Artikel entführen wir Sie direkt an den Ort des Geschehens: Wir zeigen, wie ein Brandschaden im Trafo entsteht, warum gerade der Lichtbogen zum Verhängnis wird und wie ein professionelles Gutachten Licht ins Dunkel bringt. Außerdem erhalten Sie wertvolle Einblicke, wie Sie Risiken erkennen, Fehler vermeiden und im Schadensfall kompetente Hilfe finden.

Was ist eine Mittelspannungsanlage und wie entstehen dort Brände?

Überblick und Aufbau

Eine Mittelspannungsanlage dient der Übertragung elektrischer Energie im Bereich zwischen Niederspannung (bis 1 kV) und Hochspannung (ab 36 kV), typischerweise im Bereich von 10 bis 30 kV. Sie besteht aus Schaltanlagen, Transformatoren (Trafos), und verschiedenen Schutz- sowie Überwachungssystemen.

Typische Ursachen für einen Brand in Mittelspannungsanlagen

  • Lichtbogenbildung durch Isolationsermüdung oder schadhafte Komponenten

  • Fremdkörper wie Nagetiere oder Staub, die Kurzschlüsse begünstigen

  • Fehlende oder mangelhafte Wartung

  • Alterung der Isoliermaterialien

  • Fehlbedienung oder unzureichende Schutzmechanismen

Lichtbogenbildung: Unsichtbare Gefahr mit fatalen Folgen

Was ist ein Lichtbogen und wie entsteht er?

  • Ein Lichtbogen entsteht, wenn zwischen zwei spannungsführenden Bauteilen in der Luft ein starker Stromfluss stattfindet – meist ausgelöst durch eine zu geringe Isolationsstrecke oder durch einen Fehlerstrom. Dabei ionisiert das Gas zwischen den Elektroden, es bildet sich ein elektrisch leitender Plasmakanal mit Temperaturen bis zu 10.000°C

Voraussetzungen für die Entstehung:

  • Hohe Spannung zwischen leitfähigen Komponenten

  • Verringerter Abstand – z.B. durch Feuchtigkeit, Staub oder mechanische Schäden

  • Ionisierung des Isolationsmediums (meist Luft)

  • Überschreiten der Spannungsfestigkeit des Mediums

Statistik: Wie häufig kommt es zu Bränden und wie hoch ist der Schaden?

  • Schadenswahrscheinlichkeit: In luftisolierten Schaltanlagen beträgt das generelle Risiko für einen Störlichtbogenereignis ca. 0,01% pro Jahr, ist damit selten, aber keineswegs zu unterschätzen.

  • Durchschnittlicher Sachschaden: Während ein durchschnittlicher Gebäudebrand einen Kostenfaktor von rund 13.140 € verursacht, sind die Schäden bei komplexen Industrieanlagen und in Schaltanlagen oft deutlich höher – hinzu kommen Produktionsausfälle und Folgeschäden.

  • Todesopfer durch Rauch, Feuer und Flammen: Im Jahr 2023 gab es in Deutschland 283 Fälle, viele davon durch elektrische Anlagen ausgelöst.

  • Versicherungsfälle und Brandschäden: Laut Sachverständigenbüros entstehen jährlich ca. 200.000 Gebäudebrände in Deutschland, davon ein beachtlicher Teil durch technische Defekte und fehlerhafte Elektroinstallationen

Typische Fehlerquellen und Risiken in der Praxis

Technische Ursachen

  • Isolationsfehler: Verschleiß, Verschmutzung oder Materialermüdung führen zu Kurzschlüssen und Lichtbögen.

  • Fremdkörper: Eindringende Tiere, Staub oder Feuchtigkeit überbrücken Isolierstrecken und initiieren Entladungen.

  • Schaltungsfehler: Falsch installierte oder schlecht gewartete Anlagen erhöhen die Fehlerwahrscheinlichkeit.

Menschliche Faktoren

  • Fehlbedienung: Unzureichend geschultes Personal ist die häufigste Ursache für gefährliche Schaltvorgänge.

  • Mangelhafte Wartung: Überschreitungen der Wartungsfristen und fehlende Prüfprotokolle erhöhen das Risiko dramatisch.

Prävention & Handlungsempfehlungen: So schützen Sie Ihre Anlage!

  • Regelmäßige Wartung: Prüfen Sie Ihre Mittelspannungsanlagen mindestens jährlich mit Hilfe eines zertifizierten Fachbetriebs.

  • Fachgerechte Installation

  • Isolationsmessungen nach VDE

  • Montage tier- und schmutzresistenter Gehäuse

  • Thermografische Überwachungen: Mit Wärmebildkameras lassen sich erhitzte Anschlüsse früh erkennen.

  • Schulungen für das Betriebspersonal: Vermitteln Sie Handlungsanweisungen für Notfälle und korrekten Umgang mit Schaltanlagen.

Fakten-Check: Antworten auf häufige Fragen von Betreibern

Wie kann ich einen Lichtbogen verhindern?

Durch regelmäßige Kontrolle der Isolierabstände, staub- und tierfreie Umgebung und Installation hochwertiger Komponenten

Wer ist zur Ermittlung der Brandursache berechtigt?

Nur unabhängige, zertifizierte Sachverständige können neutrale und gerichtsfeste Gutachten erstellen

Welche Rolle spielt der Netzbetreiber?

Im Schadensfall ist der Netzbetreiber als Ansprechpartner für die sichere Stilllegung einzubinden und arbeitet mit dem Gutachter eng zusammen.

Lassen Sie Ihre Mittelspannungsanlage prüfen!

Ein Brandfall zeigt: Wer auf Prävention und fachkundige Analyse setzt, kann Risiken und Folgeschäden massiv senken. Lassen Sie als Betreiber oder Verantwortlicher Ihre Mittelspannungsanlage regelmäßig durch unsere zertifizierten Sachverständigen vom Bauschadeninstitut prüfen. Wir erstellen für Sie verlässliche Brandschadensgutachten, analysieren Schwachstellen Ihrer Elektroanlagen und geben handfeste Empfehlungen für optimale Betriebssicherheit.

Fazit: Sicherheit durch Expertise – Ihr Partner im Schadensfall

Brände in Mittelspannungsanlagen sind selten, aber mit extremen Schäden verbunden. Lichtbögen und technische Defekte zählen zu den häufigsten Gründen – verhindern kann man sie nur durch kompetente Wartung, vorausschauende Schutzkonzepte und rasches Handeln im Schadenfall. Das Bauschadeninstitut steht Ihnen als starker Partner mit Erfahrung, Fachwissen und modernen Analysemethoden zur Seite, damit Sie im Ernstfall optimal geschützt sind.

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Visitenkarte Sachverständiger für Schäden an Gebäuden Michael Masson-Wawer