Sturmschäden vorbeugen: So machen Sie Ihr Haus sicher
Einleitung: Wenn der Wind zum Risiko wird
Immer öfter sehen wir in Deutschland heftige Stürme, die Dächer abdecken, Bäume entwurzeln oder Überschwemmungen verursachen. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) entstehen durch Sturm und Hagel jedes Jahr Schäden von rund 3 Milliarden Euro an Wohngebäuden.
Doch viele dieser Schäden wären vermeidbar, wenn Hausbesitzer rechtzeitig vorbeugende Maßnahmen ergreifen würden. Genau darum geht es in diesem Beitrag: Wir, als erfahrene Bausachverständige und Gutachter, geben Ihnen wertvolle Hinweise, wie Sie Ihre Immobilie sturmfest machen, welche Fehler häufig übersehen werden und warum eine regelmäßige Kontrolle Ihres Gebäudes entscheidend ist.
Warum Prävention entscheidend ist
Viele Eigentümer verlassen sich darauf, dass ihre Gebäudeversicherung den Schaden übernimmt. Doch: Die Versicherung zahlt in der Regel nur ab Windstärke 8 (62–74 km/h). Und auch dann gibt es Einschränkungen, wenn Schäden durch mangelnde Instandhaltung entstanden sind.
Schritt 1: Den Wetterbericht ernst nehmen
Starkwind-Ereignisse kündigen sich meist frühzeitig an. Moderne Wetterdienste und Apps liefern präzise Vorhersagen und Warnungen.
Schritt 2: Den Außenbereich sichern
Ein Großteil der Sturmschäden entsteht gar nicht direkt am Haus, sondern durch umherfliegende Gegenstände.
Typische Gefahrenquellen:
Mülltonnen
Gartenmöbel
Sonnenschirme
Fahrräder
loser Bauschutt
So sichern Sie Ihren Außenbereich:
Mülltonnen: Gegen die Hauswand stellen oder mit Haken sichern.
Gartenmöbel: In Keller, Garage oder Gartenhaus unterstellen.
Lose Gegenstände: Mit Spanngurten fixieren.

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Schritt 3: Achtung bei Bäumen auf dem Grundstück
Gerade im Frühling und Sommer sind Bäume belaubt und damit windanfälliger. Ein schwerer Ast oder sogar ein ganzer Baum kann lebensgefährliche Schäden auslösen.
Worauf Sie achten sollten:
- Tote oder dürre Äste am Baum entfernen.
- Kranke oder instabile Bäume regelmäßig vom Fachmann prüfen lassen.
- Äste, die zu nah am Dach wachsen, rechtzeitig kürzen.
Schritt 4: Das Gebäude selbst prüfen
Ein entscheidender Punkt bei der Sturmvorsorge: der Zustand des Hauses.
Dach
Kontrollieren Sie regelmäßig die Dachziegel – am besten mit einem Fernglas von außen, um Gefahren beim Besteigen des Daches zu vermeiden.
Lose Ziegel oder Dachbretter sofort reparieren lassen.
Prüfen Sie auch Dachrinnen und Fallrohre, ob sie richtig befestigt sind.
Nebengebäude
- Carports, Gartenhäuser oder Schuppen sind besonders anfällig für Windböen.
Fenster und Türen
- Prüfen Sie die Dichtungen.
- Rollläden hochziehen, um Brüche durch starken Wind zu vermeiden.
Schritt 5: Schutz vor Starkregen und Rückstau
Sturmereignisse kommen oft zusammen mit Starkregen. Das bedeutet:
- Überlastung der Kanalisation
- Rückstau in Kellern
- eingedrungenes Wasser durch Lichtschächte
Wichtige Maßnahmen:
Rückstauklappen in der Kanalisation installieren.
Besonders gefährdete Kellerräume mit mobilen Flutschotts sichern.
Dachentwässerung regelmäßig reinigen, damit Wasser abfließen kann.
Was Hausbesitzer oft falsch machen
- Sie warten ab, bis ein Schaden eintritt.
- Sie prüfen das Dach nur „wenn es tropft“.
- Sie unterschätzen Kleinigkeiten wie lose Gartenmöbel.
- Sie vertrauen blind darauf, dass die Versicherung „schon zahlen wird“.
Warum Sie einen Bausachverständigen einschalten sollten
Viele Schäden sind für Laien schwer erkennbar. Ein zertifizierter Gutachter prüft das Gebäude objektiv und erkennt Risiken, bevor sie zu Schäden führen.
Fazit: Kleine Maßnahmen – große Wirkung
Sturmschäden sind in vielen Fällen vermeidbar. Wer regelmäßig:
den Wetterbericht verfolgt,
sein Grundstück auf lose Gegenstände prüft,
Bäume kontrolliert,
das Dach instandhält und
Rückstausicherungen im Keller installiert,
kann das Risiko erheblich reduzieren.

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