Abflussprobleme und Rückstausicherung: Schutz vor Wasserschäden im Keller

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Einleitung: Warum Rückstausicherung im Keller unverzichtbar ist

In vielen Regionen kommt es immer häufiger zu heftigen Starkregenereignissen, die die Kanalisation überlasten. Das Ergebnis: Rückstau im Abwassersystem, der das Wasser über Abflüsse in Kellern und tieferliegenden Räumen zurückdrückt. Wasserschäden, die dadurch entstehen, können gravierend und kostspielig sein. Besonders gefährdet sind Häuser, deren Kellerabflüsse oder sanitäre Anlagen unterhalb der sogenannten Rückstauebene liegen. Doch mit der richtigen Technik und Planung können solche Schäden vermieden werden. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Abflussprobleme entstehen und welche Rückstausicherungen und Maßnahmen Ihren Keller vor Wasser schützen können.

Was ist ein Rückstau und warum tritt er auf?

Rückstau tritt auf, wenn die Kanalisation überlastet ist und das Wasser nicht mehr ordnungsgemäß abfließen kann. Besonders in stark bebauten Gebieten oder bei älteren Kanalsystemen führt Starkregen schnell zu einem Rückstau, bei dem das Abwasser zurück in die Gebäude gedrückt wird. Abflüsse im Keller, Bodenabläufe, Toiletten oder Waschbecken, die tiefer als die Rückstauebene liegen, sind hierbei besonders gefährdet. Die Rückstauebene entspricht in der Regel der Höhe des Straßenniveaus vor dem Haus – alles, was darunter liegt, ist ohne Sicherung bei Rückstau besonders anfällig für Überflutung.

Ursachen für Rückstau und Abflussprobleme

Neben Starkregen gibt es auch weitere Ursachen für Abflussprobleme und Rückstau:

1. Verstopfte oder veraltete Kanalsysteme

Viele Kanalsysteme, insbesondere in älteren Stadtteilen, sind nicht für die heutigen Wassermengen ausgelegt. Durch die zunehmende Bebauung und Flächenversiegelung gelangt mehr Regenwasser in die Kanalisation, was das System überlastet. Verstopfungen durch Ablagerungen, Wurzeln oder falsche Entsorgung von Abfällen verschärfen das Problem.

2. Fehlender Schutz bei Sanitäreinrichtungen im Keller

Häuser, die im Keller über Waschmaschinen, Toiletten oder Duschen verfügen, sind besonders gefährdet. Solche Anlagen müssen unterhalb der Rückstauebene immer durch Rückstausicherungen geschützt werden, da sie sonst schnell zu Eintrittspunkten für Abwasser werden können.

3. Falsche Entwässerung des Grundstücks

Auch die Art und Weise, wie ein Grundstück entwässert wird, spielt eine Rolle. Fehlt eine ordnungsgemäße Oberflächenentwässerung oder sind keine Maßnahmen zur Regenwasserableitung vorhanden, kann Wasser schneller in den Keller eindringen.

Rückstausicherungen: Wie Sie Ihren Keller schützen

Der wichtigste Schutz vor Rückstau sind sogenannte Rückstausicherungen. Diese verhindern, dass Wasser aus dem Abwassersystem in Ihr Haus zurückfließen kann. Es gibt verschiedene Rückstausysteme, die je nach Gebäude und Bedarf ausgewählt werden sollten:

1. Rückstauklappen

Rückstauklappen sind mechanische Vorrichtungen, die in die Abflussleitung eingebaut werden. Sie schließen automatisch, wenn das Abwasser zurückgedrückt wird, und verhindern so, dass das Wasser in das Haus eindringen kann. Sie sind eine einfache und kostengünstige Lösung für Gebäude, die nur gelegentlich vom Rückstau betroffen sind.

Es gibt zwei Haupttypen von Rückstauklappen:

  • Einfache Rückstauklappen: Diese Klappen schließen sich, wenn der Rückstau erkannt wird, und verhindern, dass Abwasser ins Haus gelangt. Sie sind geeignet für Kellerabflüsse oder Toiletten, die selten genutzt werden.
  • Doppelte Rückstauklappen mit Handverschluss: Diese bieten zusätzlichen Schutz, da sie eine manuelle Sicherung bieten, die bei starkem Rückstau die Klappe komplett verriegelt.

2. Hebeanlagen

Eine Hebeanlage ist eine Pumpanlage, die Abwasser aus tiefer gelegenen Räumen nach oben befördert, sodass es über die Rückstauebene in die Kanalisation geleitet werden kann. Diese Lösung ist besonders für Häuser mit regelmäßiger Nutzung von Sanitäreinrichtungen im Keller empfehlenswert. Hebeanlagen bieten den höchsten Schutz, da sie auch bei längeren Rückstauperioden zuverlässig arbeiten.

Expertentipp: Insbesondere für Mehrfamilienhäuser oder Gebäude mit hoher Nutzung im Keller, wie Waschküchen oder Gäste-WCs, ist eine Hebeanlage die beste Wahl, um dauerhaft vor Rückstau geschützt zu sein.

3. Rückstauverschlüsse für Bodenabläufe

Diese speziellen Verschlüsse werden direkt in den Bodenablauf im Keller eingebaut und schließen bei Rückstau automatisch. Sie bieten zusätzlichen Schutz für Abflüsse, die häufig übersehen werden, wie z.B. Abläufe in Waschküchen oder Heizungsräumen.

Wartung und regelmäßige Kontrolle von Rückstausicherungen

Rückstausicherungen sind nur dann zuverlässig, wenn sie regelmäßig gewartet und überprüft werden. Eine nicht gewartete Rückstauklappe kann im Ernstfall versagen und den Wasserschaden nicht verhindern. Es ist empfehlenswert, Rückstausicherungen mindestens einmal jährlich von einem Fachbetrieb prüfen und warten zu lassen. Besonders bei älteren Rückstausicherungen kann es zu Verschleiß oder Defekten kommen, die unentdeckt bleiben, wenn keine regelmäßigen Kontrollen durchgeführt werden.

Praktisches Beispiel: In einem Einfamilienhaus wurde nach einem Starkregenereignis der Keller trotz eingebauter Rückstauklappe überflutet. Die Ursache: Die Rückstauklappe war durch Ablagerungen blockiert und konnte nicht mehr richtig schließen. Regelmäßige Inspektionen hätten diesen Schaden verhindern können.

Zusätzliche Maßnahmen zum Schutz vor Wasserschäden im Keller

Neben der Installation einer Rückstausicherung gibt es weitere Maßnahmen, um den Keller vor Wasserschäden zu schützen:

1. Wasserdichte Fenster und Türen

Kellerfenster und -türen sind oft Schwachstellen, durch die Wasser bei starkem Regen oder Hochwasser in das Gebäude eindringen kann. Spezielle wasserdichte Fenster und Türen bieten zusätzlichen Schutz, indem sie das Eindringen von Wasser verhindern. Diese Bauteile sind besonders in hochwassergefährdeten Gebieten sinnvoll.

2. Bodenabdichtungen

Eine fachgerechte Abdichtung des Kellers von innen und außen ist essenziell, um zu verhindern, dass Wasser durch das Mauerwerk oder den Boden ins Gebäude eindringt. Besonders in älteren Gebäuden ist die Abdichtung oft nicht mehr ausreichend und sollte bei einer Sanierung auf den neuesten Stand gebracht werden.

3. Oberflächenentwässerung

Eine korrekte Entwässerung des Grundstücks kann ebenfalls helfen, Wasserschäden im Keller zu vermeiden. Dachrinnen und Entwässerungssysteme sollten das Wasser effizient vom Haus wegführen. Eine versiegelte Einfahrt oder ein schlecht entwässertes Grundstück kann das Eindringen von Wasser in den Keller begünstigen.

Der Einfluss von Rückstausicherungen auf die Wohnqualität und den Werterhalt

Der Schutz vor Rückstau hat nicht nur den praktischen Nutzen, Wasserschäden zu vermeiden, sondern trägt auch maßgeblich zum Werterhalt einer Immobilie bei. Kellerüberflutungen können nicht nur die Bausubstanz beschädigen, sondern auch zu gesundheitsschädlichem Schimmel führen, der die Wohnqualität erheblich beeinträchtigt. Durch den Einsatz moderner Rückstausicherungen sichern Sie nicht nur den Keller, sondern auch den Wert Ihrer Immobilie langfristig ab.

Studienergebnis: Laut einer Untersuchung der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft und Abfall e.V. (DWA) nehmen die Starkregenereignisse in Deutschland zu. Dadurch steigt das Risiko von Rückstauereignissen in städtischen Gebieten erheblich an. Die Investition in Rückstausicherungen wird deshalb immer wichtiger, um künftige Schäden zu verhindern.

Fazit: Rückstausicherungen und Prävention als Schutz vor Wasserschäden

Rückstauereignisse können in Kellern schnell zu teuren und schwerwiegenden Wasserschäden führen. Durch den Einsatz von Rückstausicherungen, wie Rückstauklappen oder Hebeanlagen, sowie die regelmäßige Wartung dieser Systeme kann das Risiko einer Überflutung deutlich reduziert werden. Zusätzliche Maßnahmen, wie wasserdichte Fenster und eine optimierte Grundstücksentwässerung, bieten weiteren Schutz. Als Bausachverständige unterstützen wir Sie dabei, das richtige Schutzsystem für Ihre Immobilie zu finden und langfristig vor Wasserschäden geschützt zu sein.

Kontaktieren Sie uns! Als erfahrene Bausachverständige unterstützen wir Sie bei der Planung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen

Visitenkarte Sachverständiger für Schäden an Gebäuden Michael Masson-Wawer