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Defekter Toaster: Wie ein Haushaltsgerät das ganze Haus abfackeln kann

Defekter Toaster – Eine unterschätzte Gefahr im Haushalt

Ein Hausbrand, ausgelöst durch einen vermeintlich harmlosen Toaster – klingt unwahrscheinlich? Genau das zeigt ein spektakulärer Brandversuch des Bauschadeninstituts auf YouTube (Video ansehen). Hier erfährst du detailliert, wie aus einem defekten Küchenhelfer eine echte Lebensgefahr wird, untermauert durch reale Schadensfälle, Expertenmeinungen und klare Handlungsempfehlungen

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Hintergrund: Warum sind Toaster potenzielle Brandverursacher?

Küchenbrände sind unangefochten die Brandursache Nummer eins in deutschen Haushalten. Laut Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) entstehen knapp 40 % aller Brände in der Küche, ein signifikanter Anteil davon durch Elektrogeräte wie Toaster, Mikrowellen oder Kaffeemaschinen. Ein Defekt oder eine Blockierung des Mechanismus kann fatal enden – wie sich im Brandversuch eindrucksvoll zeigt.

Statistik: Küchenbrand durch Elektrogeräte

  • 39 % der Wohnungsbrände starten in der Küche.

  • Davon wird etwa die Hälfte durch Defekte oder Fehlbedienung elektrischer Geräte ausgelöst.

  • Elektrizität ist nach IFS die häufigste technische Brandursache: über 32 % aller Wohnungsbrände gehen darauf zurück.

Brandversuch: Was passiert, wenn der Toaster streikt?

Das Bauschadeninstitut rekonstruierte einen realen Hausbrand, bei dem eine defekte Mechanik eines Toasters das gesamte Gebäude zerstörte. Die zentrale Frage: Bleibt der Toaster aktiv, wenn der Auswurfmechanismus klemmt und das Brot im Gerät bleibt?

  • Fazit des Experiments: Eine mechanische Blockade kann dazu führen, dass die Heizdrähte weiterlaufen, massive Rauchentwicklung entsteht und im Ernstfall ein offenes Feuer entsteht.

Mehrere Tests

  • Normale Brotscheibe: Keine Gefahr, Auswurf funktioniert, Sicherheitsmechanismus greift.

  • Dicke Brotscheibe: Blockiert den Auswurf, erste Rauchzeichen, jedoch schaltet der Toaster meist ab.

  • Fliese als Blockade: System bleibt länger aktiv, erhöhter Wärmestau, massive Rauchentwicklung.

  • Bedienhebel blockiert: Hält der Bedienhebel fest, laufen die Heizdrähte unvermindert weiter – höchste Brandgefahr!

Praxisbeispiele & Fallstudien aus dem echten Leben

Die Schadendatenbank des IFS enthält über 25.000 Fälle, viele davon ausgelöst durch Toasterbrände, meist durch Fehlbedienung oder technischen Defekt.

Fallstudie: Toasten mit Risiko

  1. Fehlbedienung – Toaster wurde „auf den Kopf“ gedreht, dabei entzündeten Krümel und Teile des Röstguts beim Kontakt mit der Heizwendel Flammen. Die Wohnung war durch toxische Brandrückstände belastet.

  2. Nicht vom Strom getrennt – Nach der Benutzung wurde ein Toaster im Schrank abgestellt, das selbsttätig schließende Rollo aktivierte den Toaster erneut, was brennbare Materialien entzündete.

  3. Technischer Defekt – Ein verbogener Hebelschalter ließ die Heizwendel dauerhaft laufen, das Röstgut begann zu rauchen und entzündete sich.

  4. Quetschung der Zuleitung – Ein eingeklemmtes Stromkabel im Schrank verursachte Kurzschluss, führte zu Lichtbogen (bis 5000°C!) und sofortiger Entzündung des Geräts.

Expertenwissen: Was sagen Sachverständige?

„Die Mehrheit der durch Toaster verursachten Brände lässt sich auf fehlerhafte Bedienung zurückführen – vor allem auf das Nichtziehen des Netzsteckers nach Gebrauch“, so Dipl.-Chem. Dr. Matthias Klaper vom IFS. Der Bauschadeninstitut-Experte warnt besonders vor folgenden Situationen:

  • Nie unbeaufsichtigt toasten!

  • Den Stecker immer nach Gebrauch ziehen!

  • Keine beschädigten Stromkabel mehr verwenden!

  • Gerät nicht unter Hängeschränken, Regalen oder in engen Schränken betreiben!

  • Niemals auf ein Kochfeld abstellen!

Was bringt der Sicherheitsmechanismus im Toaster?

Viele moderne Geräte haben einen mechanischen Auswurf und automatische Abschaltung. Dennoch zeigen Tests, dass vor allem bei blockierten Mechanismen und Defekten die Sicherheitsfunktion versagen kann. Markenname bietet keine absolute Sicherheit; regelmäßige Wartung, Kontrolle und richtige Bedienung sind essenziell.

Tipps zur Prävention

  • Nicht zu dicke Brotscheiben verwenden

  • Toaster sauber halten (Krümelfach!)

  • Sichtkontrolle vor jedem Einsatz

  • Gerät immer auf festen Stand stellen

  • Elektrische Leitungen regelmäßig prüfen

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Fazit: Kleine Ursache, große Wirkung – Toaster als Brandgefahr

Ein defekter oder falsch bedienter Toaster kann in wenigen Minuten zur Katastrophe führen. Die richtige Bedienung, Prävention und regelmäßige Kontrolle reduzieren das Risiko drastisch. Schadensfälle, wie im oben verlinkten YouTube-Video und der IFS-Schadendatenbank belegt, machen deutlich: Es reicht ein kleiner Handgriff – den Netzstecker ziehen! Nur so verlässt du dich nicht allein auf die Technik. Das Bauschadeninstitut steht mit Expertise und Erfahrung zur Seite.

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Versicherung bei Wasserschaden am Heizungsanschluss?

Versicherung oder nicht? Juristische Grauzone beim Wasserschaden im Heizungsraum

Ein kleiner Defekt kann große Folgen haben: Eine undichte Zapfstelle im Heizungsraum führt unbemerkt zu einem erheblichen Wasserschaden. Doch die entscheidende Frage lautet: Zahlt hier die Versicherung – oder bleibt der Eigentümer auf den Kosten sitzen?

Genau diesen Fall stellen wir im aktuellen Video unseres Bauschadeninstituts vor:
➡️ Hier geht’s zum Video auf YouTube

In diesem Artikel klären wir die wichtigsten technischen und rechtlichen Aspekte rund um den Thema bestimmungsgemäßer vs. bestimmungswidriger Wasseraustritt. Dazu zeigen wir praxisnahe Beispiele, rechtliche Bewertungen und geben Tipps, wie Eigentümer, Verwalter und Bauherren das Risiko minimieren können.

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Ein kleiner Schaden mit großer Sprengkraft

Der geschilderte Fall klingt banal: Ein simpler Anschluss für die Heizungsbefüllung tropft, Tag für Tag, unbemerkt. Erst nach Tagen zeigen sich Feuchteränder an den Wänden: die Estrich-Dämmschicht ist durchfeuchtet – ein erheblicher Gebäudeschaden.

Doch der eigentliche „Knackpunkt“ ist nicht die Technik, sondern die Juristerei:

  • War das Tropfwasser bestimmungsgemäß ausgetreten, also so, wie es für die Zapfstelle vorgesehen ist?

  • Oder war es bestimmungswidrig, weil Wasser nicht in den Raum, sondern nur über Schlauchleitungen in Heizkörper oder Eimer laufen darf?

Die Antwort entscheidet darüber, ob Versicherer zahlen oder nicht – und genau hier beginnt die Grauzone, in der Eigentümer schnell streiten müssen.

Der Schadenhergang im Heizungsraum

Im Video erklärt das Bauschadeninstitut, wie sich der Schaden ereignete:

  • Im Heizungsraum existiert eine Zapfstelle, meist ein kleiner Wasserhahn oder Sperrschieber mit offenem Gewinde für einen Schlauchanschluss.

  • Darunter befindet sich in vielen Gebäuden kein Abfluss, sodass Tropfwasser unkontrolliert auf den Boden fallen kann.

  • Im konkreten Fall war die Zapfstelle defekt, das Ventil schloss nicht vollständig.

  • Tropfwasser lief unbemerkt hinter Gegenstände, versickerte in die Fugen und gelangte in die Dämmschicht des Estrichs.

  • Nach einigen Tagen zeigte sich ein erheblicher Wasserschaden an den Böden und Wänden.

Der Schaden – juristisch und technisch ein Klassiker.

Versicherungstechnische Grundlagen

Bestimmungsgemäßer Wasseraustritt

Wasser tritt bestimmungsgemäß aus, wenn eine Zapfstelle, ein Hahn oder Ventil dafür vorgesehen ist, Wasser an genau dieser Stelle auszugeben. Beispiel: Man öffnet den Hahn bewusst, Wasser läuft in einen Eimer.

  • Vorteil: Klarer vorhersehbarer Ablauf.
  • Nachteil: Versicherer berufen sich oft darauf, dass es kein Schadenereignis ist, sondern Teil des normalen Gebrauchs.

Bestimmungswidriger Wasseraustritt

Ein Wasseraustritt gilt als bestimmungswidrig, wenn Wasser dort austritt, wo es nach Zweck und Bestimmung nicht vorgesehen ist. Beispiel: Rohrbruch, Leck im Schlauch, Defekt am Ventil.

  • In den Standardbedingungen der Wohngebäudeversicherung (VGB) fällt bestimmungswidrig austretendes Leitungswasser regelmäßig unter den Versicherungsschutz.

Was sagt die VGB dazu?

Nach den Bedingungen vieler Versicherungsverträge gilt:

  • Versicherte Gefahr: Leitungswasser, das aus Rohrleitungen oder deren Einrichtungen bestimmungswidrig austritt.
  • Nicht versichert: Schäden durch Schwitzwasser, Grundwasser oder bestimmungsgemäßen Austritt ohne Schadenereignis.

Praktische Einordnung durch Sachverständige

Als Baugutachter sehen wir solche Fälle regelmäßig. Unsere Erfahrung zeigt:

Versicherer prüfen sehr genau, ob sie zahlen müssen.

Bei unklarer Definition „bestimmungsgemäß“ vs. „bestimmungswidrig“ kommt es auf Gutachten und juristische Expertise an.

Im Einzelfall entscheidet oft die Beweislage:

  • War ein klarer Defekt am Bauteil nachweisbar?
  • Handelte es sich um übliches Tropfen (kein Schadenereignis)?
  • War der Schaden unvermeidbar oder hätte er früher entdeckt werden können?

Juristische Sichtweise – unterschiedliche Auslegungen

Einige Juristen argumentieren:

  • Bestimmungsgemäß: Wasser soll an der Zapfstelle austreten – Defekt hin oder her. Dann kein Versicherungsschutz.

  • Bestimmungswidrig: Der Zweck der Zapfstelle ist es, nur bei Nutzung Wasser abzugeben – ein selbstständiges Tropfen ohne Nutzung gilt als bestimmungswidrig. Dann wäre der Schaden gedeckt.

Rechtlich bewegt sich der Fall in einer „Grauzone“. Oft hängt es vom konkreten Wortlaut der Versicherungsbedingungen und den individuellen Sonderklauseln ab.

Statistiken: So häufig sind Wasserschäden

  • Laut GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) entstehen jährlich über 1,1 Millionen Leitungswasserschäden in Deutschland.

  • Kosten für Wohngebäudeversicherer: über 3,4 Milliarden Euro pro Jahr.

  • Damit sind Wasserschäden die häufigste Schadenursache in Wohngebäuden.

Gerade dieser hohe Anteil sorgt dafür, dass Versicherer streng prüfen – und Streitfälle wie im Video Alltag sind.

Fazit: Versicherungsschutz sichern

Dieser Fall zeigt eindrücklich:

  • Technik und Recht gehen Hand in Hand.

  • Ob ein Schaden versichert ist, hängt nicht nur vom Defekt, sondern insbesondere von der juristischen Auslegung der Bedingungen ab.

  • Eigentümer, die Klarheit wollen, sollten ihre Versicherungsverträge sorgfältig prüfen (Stichwort: Sonderbedingungen).

  • Im Zweifel sind sachverständige Gutachten und juristische Beratung unverzichtbar, um Ansprüche durchzusetzen.

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Gefährliche Fassadenrisse: Ursachen, Folgen & Lösungen

Risse in der Fassade – Kleine Schäden mit großen Folgen

Warum Sie schon bei kleinsten Rissen handeln sollten, um teure Sanierungen zu vermeiden

Eine glatte, makellose Hausfassade ist nicht nur ein optischer Schmuck, sondern auch ein entscheidender Schutz für das gesamte Gebäude. Doch was passiert, wenn sich kleine Risse bilden – sei es durch Hitze, Kälte oder unsachgemäße Verarbeitung? Viele Hausbesitzer wiegen sich in falscher Sicherheit, wenn sie Haarrisse oder feine Linien im Putz entdecken. Unsere Erfahrung als Bausachverständige zeigt jedoch: Schon ein Riss von nur 1 mm Breite kann zu massiven Schäden führen – von eindringender Feuchtigkeit über Putzablösungen bis hin zu irreparablen Schäden am Baukörper.

Das Thema ist so wichtig, dass wir bereits ein Praxisvideo dazu erstellt haben: „Wasser in der Wand? So gefährlich sind Fassadenrisse!“ (YouTube). In diesem Artikel erklären wir die Hintergründe ausführlich, liefern Beispiele aus der Baupraxis und zeigen Ihnen, welche Maßnahmen Sie ergreifen sollten, um Ihr Gebäude langfristig zu schützen

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Warum Risse in der Fassade mehr als nur ein optisches Problem sind

Risse in der Fassade wirken anfangs harmlos – doch der Schein trügt. Sobald Regenwasser in die kleinsten Öffnungen eindringt, passiert Folgendes:

  • Das Wasser hinterläuft den Putz und sammelt sich zwischen Fassadenschichten.

  • In Verbindung mit Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) verliert die Dämmung ihre Schutzwirkung.

  • Bei Frost dehnt sich das Wasser aus, was die Risse vergrößert.

  • Langfristig kommt es zu Ablösungen des Putzes oder sogar Abplatzungen großflächiger Fassadenbereiche.

Statistik aus der Baupraxis: Laut einer Untersuchung des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik entstehen rund 60% aller Fassadenschäden durch unbemerkte Feuchteeinträge.

Typische Ursachen für Fassadenrisse

Ein Riss ist nicht gleich ein Riss – und auch die Ursachen sind vielfältig. Wir unterscheiden hier vor allem:

1. Schwindrisse

  • Entstehen durch zu schnelle Trocknung des Putzes

  • Typisch bei Bauarbeiten im Hochsommer unter Sonneneinstrahlung

  • Falsches Mischungsverhältnis von Bindemitteln kann das Risiko erhöhen

2. Baualtersbedingte Risse

  • Bei älteren Gebäuden oft durch fehlende Haftung der Putzschichten

  • Vibrationen, Setzungen oder Materialermüdung spielen eine große Rolle

3. Thermische Spannungsrisse

  • Fensterbankanschlüsse sind besonders anfällig

  • Aluminiumfensterbänke dehnen sich bei Hitze aus und ziehen sich bei Kälte zusammen

  • Diese Bewegungen führen in den Anschlussbereichen zu Rissen, durch die Wasser ins Mauerwerk gelangt

4. Fehler in der Bauausführung

  • Unzureichend vorbereitete Untergründe

  • Ungleichmäßige Putzdicken

  • Minderwertige Materialien

Praxisbeispiel: „Hinterlaufener Putz“

In unserem Video zum Thema „Wasser in der Wand? So gefährlich sind Fassadenrisse!“ zeigen wir ein eindrückliches Beispiel:
Unter einer intakt wirkenden Fassade klopft unser Sachverständiger mit einem Hammer leicht gegen den Putz. Sofort wird hörbar, dass der Putz hohl liegt. Das bedeutet: Der Verbund ist zerstört, der Putz haftet nicht mehr am Untergrund.

Hier gibt es nur eine Lösung:

  • Teilflächen oder großflächige Putzteile müssen komplett entfernt werden

  • Eine einfache kosmetische Reparatur ist nicht mehr möglich

Konsequenz für Eigentümer: Solche Schäden gehen schnell in die Tausende. Hätte man den Haarriss frühzeitig entdeckt und geschlossen, wären die Reparaturkosten minimal geblieben.

Unsichtbare Gefahren: Warum Hausbesitzer Schäden oft zu spät bemerken

Viele Eigentümer übersehen die Gefahr, weil kleine Haarrisse kaum auffallen. Insbesondere bei gedämmten Fassaden ahnt man nicht, welche Prozesse im Verborgenen stattfinden. Die größten Risiken entstehen:

  • An Fensterbänken: Hier dringt Regenwasser ein, läuft in die Fassade und bleibt unbemerkt.

  • Hinter Kletterpflanzen: Efeu oder Wilder Wein verdecken die Risse – bis die Schäden großflächig sichtbar werden.

  • Im Sockelbereich: Häufig entstehen Feuchteschäden in Bodennähe, wo Spritzwasser permanent auftrifft.

Wann ist ein Fassadenschaden irreparabel?

Grundsätzlich gilt: Je früher ein Schaden entdeckt wird, desto höher die Chancen auf eine kostengünstige Sanierung.

  • Kleinere Risse können oft elastisch verschlossen oder mit speziellen Beschichtungen abgedichtet werden.

  • Hinterlaufene Flächen jedoch – also hohle oder abgelöste Putzbereiche – lassen sich nicht mehr dauerhaft reparieren. Hier bleibt nur der komplette Austausch der betroffenen Flächen.

Ein weiterer Faktor: Sobald die Dämmung selbst durchfeuchtet ist, verliert sie nicht nur ihre Isolierfähigkeit, sondern kann sogar Schimmelbildung im Innenbereich fördern.

Handlungsempfehlungen für Hausbesitzer

Damit Sie hohe Folgekosten vermeiden, empfehlen wir folgende Schritte:

1. Regelmäßige Sichtkontrolle

  • Mindestens zweimal jährlich die Fassade prüfen (Frühjahr und Herbst)

  • Besondere Aufmerksamkeit auf Fensterbänke, Sockelbereiche und Übergänge richten

2. Frühzeitige Dokumentation

  • Auffälligkeiten mit Fotos festhalten

  • Lage, Breite und Verlauf von Rissen dokumentieren

3. Fachliche Begutachtung

  • Kontaktieren Sie einen Bausachverständigen oder Meisterbetrieb

  • Nur geschulte Experten können beurteilen, ob es sich um einen harmlosen Oberflächenriss oder einen gefährlichen Substanzschaden handelt

4. Sanierung durch Fachbetriebe

  • Kleinere Risse mit elastischen Füllstoffen schließen lassen
  • Fugen, Fensterbankanschlüsse und Übergänge abdichten
  • Bei großflächigen Schäden rechtzeitig den fachgerechten Austausch des Putzes einleiten

Einwände & Missverständnisse

  • „Der Riss ist doch so klein, das macht nichts.“
    → Falsch! Schon ein 1-mm-Riss reicht aus, damit Wasser eindringen kann.

  • „Das kann mein Maler schnell überstreichen.“
    → Falsch! Überstreichen verdeckt nur, löst aber niemals die Ursache.

  • „Neue Häuser haben keine Probleme.“
    → Leider falsch. Auch bei Neubauten sehen wir häufig Schwind- und Spannungsrisse, verursacht durch schnelle Bauausführung oder falsche Mischungen.

Fazit: Frühzeitig handeln, Schäden vermeiden

Risse in der Fassade sind kein optisches Schönheitsproblem, sondern ein ernst zu nehmendes Risiko für die Gebäudesubstanz. Jeder kleine Riss kann über Jahre zum Großschaden führen – bis hin zur irreparablen Putzablösung.

Hausbesitzer sollten daher:

  1. Ihre Fassade regelmäßig prüfen

  2. Auffälligkeiten dokumentieren

  3. Frühzeitig einen Bausachverständigen hinzuziehen

Nur so lassen sich hohe Folgekosten vermeiden und die Lebensdauer Ihres Gebäudes sichern.

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Dubiose Sturmschäden erkennen: Was Versicherungen wissen müssen

Dubiose Sturmschäden erkennen – So gehen wir als Sachverständige vor

Sturmschäden gehören zu den häufigsten gemeldeten Schäden an Gebäuden. Doch nicht immer stimmt das, was auf den ersten Blick wie ein aktueller Schaden aussieht. Als Bausachverständige vom Bauschadeninstitut werden wir regelmäßig von Versicherungen, Eigentümern oder Bauunternehmen gerufen, um genau solchen Fällen auf den Grund zu gehen.

Dabei geht es nicht nur um die technische Analyse eines Schadens, sondern auch um die Frage: Handelt es sich wirklich um einen aktuellen Sturmschaden – oder liegt ein Vorgang vor, der schon viele Jahre zurückliegt?

Im folgenden Beitrag geben wir Ihnen spannende Einblicke in unsere Arbeit, zeigen typische Beispiele aus der Praxis und erklären, worauf es bei der Gutachtenerstellung wirklich ankommt.

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Warum das Thema „Sturmschäden“ so heikel ist

Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) entstehen in Deutschland jedes Jahr Schäden in Milliardenhöhe durch Sturm und Hagel. Allein 2023 wurden über 3 Milliarden Euro an Versicherungsleistungen für Unwetterschäden ausgezahlt.

Dabei ist ein Großteil der gemeldeten Schäden berechtigt – doch unser Alltag zeigt: Immer wieder gibt es unklare Fälle.

  • Manche Schäden sind schon Jahre alt.

  • Andere haben gar nichts mit dem Sturm zu tun, sondern sind Folgen von Verschleiß.

  • In seltenen Fällen wird sogar versucht, Schäden bewusst als „frisch“ darzustellen, um eine Regulierung von der Versicherung zu erhalten.

Genau hier kommen wir als Sachverständige ins Spiel.

Typische Anzeichen für einen „dubiosen“ Sturmschaden

1. Verwitterung und Moosbewuchs

Ein Dachziegel, der bereits Moos und Schmutz angesetzt hat, kann unmöglich erst seit ein bis zwei Wochen beschädigt sein. Ein frischer Bruch zeichnet sich durch „scharfe“, saubere Kanten aus.

2. Alte Bruchstellen

Frische Materialbrüche weisen helle Bruchflächen auf. Dunkle, verschmutzte oder bereits erodierte Stellen deuten auf ein länger zurückliegendes Ereignis hin.

3. Eingewachsene Pflanzen oder Überdeckungen

Befinden sich junge Äste, Sträucher oder Blätter bereits über einem angeblich frisch heruntergefallenen Bauteil, ist klar: Das Ereignis muss deutlich länger her sein.

4. Unlogische Wachstumsprozesse

Im Video-Beispiel war ein gewachsener Ast im Schadensbereich zu finden – angeblich in nur „14 Tagen“ entstanden. Ein Blick auf die Jahresringe zeigte jedoch eindeutig, dass dieser mehrere Jahre alt war.

Warum Versicherungen auf Gutachter setzen müssen

Versicherungsgesellschaften stehen bei Sturmschäden oft unter Druck:

  • Schnelle Regulierung vermeidet Unzufriedenheit bei Kunden.

  • Gleichzeitig müssen unberechtigte Forderungen ausgeschlossen werden.

Hier spielen Sachverständige eine Schlüsselrolle. Durch unsere Untersuchung können wir Klarheit schaffen, ob ein Schaden:

  • wirklich sturmbedingt und aktuell ist,

  • auf Alter oder Verschleiß zurückzuführen ist,

  • oder ob es sich um einen Versuch handelt, „alte“ Schäden neu abzurechnen.

Praktische Tipps für Eigentümer

Wenn Sie selbst Sturmschäden an Ihrem Gebäude bemerken, empfehlen wir:

  1. Sofort Fotos machen – direkt nach dem Ereignis.

  2. Schaden nicht verändern, keine Dachziegel versetzen oder Müll wegräumen, bevor ein Gutachter da war.

  3. Direkt bei der Versicherung melden und vermerken, wann und wie der Schaden entdeckt wurde.

  4. Sachverständigen beauftragen, wenn der Schadenumfang unklar ist.

So vermeiden Sie spätere Diskussionen oder sogar Ablehnungen der Schadensregulierung.

Relevante Statistiken

  • Stürme „Sabine“ (2020) und „Friederike“ (2018) verursachten jeweils über 1 Milliarde Euro versicherte Schäden.

  • Etwa 15% aller gemeldeten Sturmschäden sind aus Sicht von Gutachtern kritisch zu bewerten – da sie nicht eindeutig sturmbedingt nachweisbar sind.

  • Laut GDV entfallen rund 20% der gesamten Wohngebäudeversicherungsleistungen auf Sturm- und Hagelschäden.

Quelle: GDV, Statista

Häufige Fragen (FAQ)

1. Wer bezahlt den Gutachter bei einem Sturmschaden?

In der Regel übernimmt die Versicherung die Kosten, wenn diese den Gutachter selbst beauftragt.

2. Kann ein alter Schaden nach Jahren noch reguliert werden?

Nein, grundsätzlich muss ein Schaden zeitnah gemeldet werden. Alte Schäden sind von der Regulierung ausgeschlossen.

3. Wie unterscheiden Gutachter frische von alten Schäden?

Anhand von Materialstrukturen, Bewuchs, Verschmutzung, Bruchflächen und manchmal sogar mikroskopischen Analysen.

Fazit: Ohne Gutachter geht es nicht

Dubiose Sturmschäden sind keine Seltenheit – und sie können Versicherungen wie Betroffenen teuer zu stehen kommen. Unsere Arbeit zeigt: Nur durch eine sachverständige Untersuchung lassen sich berechtigte von unberechtigten Schadensmeldungen unterscheiden.

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Luftdichtigkeit prüfen: Blower-Door-Test & Nebelverfahren erklärt

Luftdichtigkeit von Gebäuden: Warum kleine Undichtigkeiten zu großen Schäden führen können

Stellen Sie sich vor, Ihr Haus besteht die gesetzlich vorgeschriebene Luftdichtigkeitsprüfung, doch Sie spüren dennoch Zugluft – woher kommt das?
Genau darum geht es in diesem Beitrag des Bauschadeninstituts: Kleine, lokale Undichtigkeiten, die oft unterschätzt werden, können langfristig enorme Schäden am Gebäude verursachen. Wir zeigen, wie sie erkannt, bewertet und vermieden werden können – mithilfe von Blower-Door-Tests und ergänzenden Nebelverfahren.

Blower-Door-Test: Standardverfahren mit Grenzen

Ein Blower-Door-Test misst die Luftwechselrate eines Gebäudes bei Über- und Unterdruck. Dabei wird ein Ventilator in eine Außentür oder ein Fenster montiert, um kontrolliert Druckunterschiede zu erzeugen.

Vorteile:

  • Objektiver Nachweis der Luftdichtheit.
  • Erfassung der Gesamtleckage des Gebäudes.
  • Pflichtnachweis für viele Bauprojekte (z. B. KfW-Förderungen).

Grenzen:

  • Nur die Gesamt-Leckage wird gemessen, aber nicht jede einzelne kritische Stelle erkannt.
  • Subjektiver Eindruck („es zieht“) lässt sich nicht allein durch die Messwerte erklären.

Das Nebelverfahren: Sichtbar machen, was unsichtbar bleibt

Funktionsweise

  • Das Gebäude wird wie beim Blower-Door-Test zunächst auf Über- oder Unterdruck gebracht.

  • Anschließend wird Nebel gezielt eingebracht.

  • An den Schwachstellen der Gebäudehülle tritt der Nebel sichtbar aus – und zeigt eindrucksvoll, wo die Luft tatsächlich entweicht oder eindringt.

Praxisbeispiele

  1. Fensterabdichtungen:
    Kleine Spalten zwischen Rahmen und Mauerwerk führen kaum zu auffälligen Blower-Door-Werten, aber Nebel zeigt sofort die Durchdringung.

  2. Türanschlüsse:
    Besonders bei Übergängen zu unbeheizten Bereichen treten oft Undichtigkeiten auf.

  3. Holzfertighäuser:
    Hier besonders kritisch: Warme, feuchte Innenluft dringt durch kleine Lücken in die Wandkonstruktion → Kondensation → Schimmel und Holzfäule.

Zahlen und Fakten

  • Laut Studien des Fraunhofer Instituts für Bauphysik (IBP) entstehen jährlich Schäden in Milliardenhöhe durch feuchtebedingte Bauwerksprobleme.

  • Jede zweite Schimmelbildung in Neubauten steht in direktem Zusammenhang mit ungenügender Luftdichtheit.

  • Lokale Leckagen sind für bis zu 70% aller verdeckten Energieverluste verantwortlich

Unsere Empfehlung: Ganzheitliche Luftdichtigkeitsanalyse

Als zertifizierte Bausachverständige und Gutachter kombinieren wir Messverfahren mit praxisnahen Zusatzmethoden:

  • Blower-Door-Test → Gesamtleckagebewertung.

  • Nebelverfahren → Sichtbarmachung lokaler Schwachstellen.

  • Thermografie & Feuchtemessung → Ergänzende Diagnose.

Damit erhalten Bauherren, Architekten und Verwalter ein vollständiges Bild und können gezielt Maßnahmen ergreifen.

Fazit
  • Luftdichtheit ist mehr als das Erfüllen von Grenzwerten – kleine Leckagen können langfristig zu gravierenden Schäden führen.
  • Blower-Door-Tests messen Gesamtwerte, finden aber nicht jede Leckage.
  • Das Nebelverfahren macht Unsichtbares sichtbar und schützt so vor teuren Folgeschäden.
  • Wer frühzeitig in eine ganzheitliche Analyse investiert, spart Kosten und bewahrt die Gebäudesubstanz.
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Sturmschäden vorbeugen: Tipps vom Bausachverständigen

Sturmschäden vorbeugen: So machen Sie Ihr Haus sicher

Einleitung: Wenn der Wind zum Risiko wird

Immer öfter sehen wir in Deutschland heftige Stürme, die Dächer abdecken, Bäume entwurzeln oder Überschwemmungen verursachen. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) entstehen durch Sturm und Hagel jedes Jahr Schäden von rund 3 Milliarden Euro an Wohngebäuden.

Doch viele dieser Schäden wären vermeidbar, wenn Hausbesitzer rechtzeitig vorbeugende Maßnahmen ergreifen würden. Genau darum geht es in diesem Beitrag: Wir, als erfahrene Bausachverständige und Gutachter, geben Ihnen wertvolle Hinweise, wie Sie Ihre Immobilie sturmfest machen, welche Fehler häufig übersehen werden und warum eine regelmäßige Kontrolle Ihres Gebäudes entscheidend ist.

Warum Prävention entscheidend ist

Viele Eigentümer verlassen sich darauf, dass ihre Gebäudeversicherung den Schaden übernimmt. Doch: Die Versicherung zahlt in der Regel nur ab Windstärke 8 (62–74 km/h). Und auch dann gibt es Einschränkungen, wenn Schäden durch mangelnde Instandhaltung entstanden sind.

Schritt 1: Den Wetterbericht ernst nehmen

Starkwind-Ereignisse kündigen sich meist frühzeitig an. Moderne Wetterdienste und Apps liefern präzise Vorhersagen und Warnungen.

Schritt 2: Den Außenbereich sichern

Ein Großteil der Sturmschäden entsteht gar nicht direkt am Haus, sondern durch umherfliegende Gegenstände.

Typische Gefahrenquellen:
  • Mülltonnen

  • Gartenmöbel

  • Sonnenschirme

  • Fahrräder

  • loser Bauschutt

So sichern Sie Ihren Außenbereich:
  • Mülltonnen: Gegen die Hauswand stellen oder mit Haken sichern.

  • Gartenmöbel: In Keller, Garage oder Gartenhaus unterstellen.

  • Lose Gegenstände: Mit Spanngurten fixieren.

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Schritt 3: Achtung bei Bäumen auf dem Grundstück

Gerade im Frühling und Sommer sind Bäume belaubt und damit windanfälliger. Ein schwerer Ast oder sogar ein ganzer Baum kann lebensgefährliche Schäden auslösen.

Worauf Sie achten sollten:
  • Tote oder dürre Äste am Baum entfernen.
  • Kranke oder instabile Bäume regelmäßig vom Fachmann prüfen lassen.
  • Äste, die zu nah am Dach wachsen, rechtzeitig kürzen.

Schritt 4: Das Gebäude selbst prüfen

Ein entscheidender Punkt bei der Sturmvorsorge: der Zustand des Hauses.

Dach
  • Kontrollieren Sie regelmäßig die Dachziegel – am besten mit einem Fernglas von außen, um Gefahren beim Besteigen des Daches zu vermeiden.

  • Lose Ziegel oder Dachbretter sofort reparieren lassen.

  • Prüfen Sie auch Dachrinnen und Fallrohre, ob sie richtig befestigt sind.

Nebengebäude
  • Carports, Gartenhäuser oder Schuppen sind besonders anfällig für Windböen.
Fenster und Türen
  • Prüfen Sie die Dichtungen.
  • Rollläden hochziehen, um Brüche durch starken Wind zu vermeiden.

Schritt 5: Schutz vor Starkregen und Rückstau

Sturmereignisse kommen oft zusammen mit Starkregen. Das bedeutet:

  • Überlastung der Kanalisation
  • Rückstau in Kellern
  • eingedrungenes Wasser durch Lichtschächte
Wichtige Maßnahmen:
  • Rückstauklappen in der Kanalisation installieren.

  • Besonders gefährdete Kellerräume mit mobilen Flutschotts sichern.

  • Dachentwässerung regelmäßig reinigen, damit Wasser abfließen kann.

Was Hausbesitzer oft falsch machen

  • Sie warten ab, bis ein Schaden eintritt.
  • Sie prüfen das Dach nur „wenn es tropft“.
  • Sie unterschätzen Kleinigkeiten wie lose Gartenmöbel.
  • Sie vertrauen blind darauf, dass die Versicherung „schon zahlen wird“.

Warum Sie einen Bausachverständigen einschalten sollten

Viele Schäden sind für Laien schwer erkennbar. Ein zertifizierter Gutachter prüft das Gebäude objektiv und erkennt Risiken, bevor sie zu Schäden führen.

Fazit: Kleine Maßnahmen – große Wirkung

Sturmschäden sind in vielen Fällen vermeidbar. Wer regelmäßig:

  • den Wetterbericht verfolgt,

  • sein Grundstück auf lose Gegenstände prüft,

  • Bäume kontrolliert,

  • das Dach instandhält und

  • Rückstausicherungen im Keller installiert,

kann das Risiko erheblich reduzieren.

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Sturmschäden am Haus: Sofortmaßnahmen & Versicherungstipps

Sturmschäden am Haus: Was jetzt wichtig ist

Einleitung – Wenn der Sturm zuschlägt

Plötzlich heulen die Windböen, Ziegel krachen vom Dach, ein Ast schlägt auf die Garage: Sturmschäden treffen Haus- und Immobilienbesitzer in Deutschland jedes Jahr millionenfach. Doch wenn es passiert: Was ist richtig? Welche Pflichten habe ich? Und welche Fehler können den Versicherungsschutz kosten?

Beim Bauschadeninstitut begleiten wir als Sachverständige und Gutachter regelmäßig Versicherungen und private Eigentümer bei der Abwicklung von Sturmschäden. In diesem Beitrag erklären wir Schritt für Schritt, wie Sie nach einem Sturm richtig handeln, welche Details oft übersehen werden – und wie Sie sich auf die nächste Schadenssituation am besten vorbereiten.

Sturmschäden in Zahlen – eine unterschätzte Bedrohung

Stürme gehören jedes Jahr zu den teuersten Naturgefahren in Deutschland. Laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) gilt:

  • Sturm und Hagel verursachten 2023 Schäden von über 3,5 Milliarden Euro an Wohngebäuden.

  • Allein das Sturm-Tief „Friederike“ verursachte 2018 Schäden von über 1 Milliarde Euro.

  • Im Durchschnitt regulieren Versicherer in Deutschland über 700.000 Sturmschäden pro Jahr.

Damit liegt Sturm (gemeinsam mit Hochwasser) an der Spitze der wetterbedingten Risiken für Immobilienbesitzer.

Welche Schäden gelten als Sturmschäden?

Ein Sturmschaden ist definiert als ein Schaden, der durch Wind mit mindestens Windstärke 8 (ab ca. 62 km/h) verursacht wurde.

Typische Sturmschäden sind:

  • Abgedeckte Dächer oder beschädigte Dachziegel

  • Eingestürzte oder angehobene Carports und Nebengebäude

  • Umgestürzte Bäume, die auf Zäune oder Häuser fallen

  • Gelöste Fassadenteile oder zerstörte Schornsteine

  • Fenster- oder Rollladenschäden durch Winddruck

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Nicht versichert sind dagegen:

  • Windgetriebener Regen ohne bauliche Beschädigung (wenn Wasser nur durch Spalten oder Anschlüsse eindringt)

  • Schäden durch Vernachlässigung von Wartung (z. B. morsche Dachlatten, nicht gesicherte Bauteile)

  • Schäden durch Eigenverschulden, etwa nicht entfernte lose Gegenstände im Garten

👉 Wichtig: Nur wenn der Sturm ein Bauteil tatsächlich beschädigt, greift in der Regel die Wohngebäudeversicherung.

Sofortmaßnahmen nach einem Sturmschaden

1. Verträge prüfen

  • Ist in der Police Wohngebäudeversicherung Nidrigbau voll enthalten?

  • Sind Nebengebäude (Garage, Gartenhaus, Carport) mitversichert?

  • Wurden eventuelle Klauseln zu „häufiger Wartung und Inspektion“ berücksichtigt?

Hier liegt eine Hauptfalle: Viele Verträge decken Nebengebäude nicht automatisch ab.

2. Schaden sofort melden

    • Kontakt zur Versicherung aufnehmen, telefonisch & schriftlich.

    • Schaden mit Fotos und Videos dokumentieren.

    • Keine eigenmächtigen Reparaturen durchführen, bevor die Versicherung informiert wurde.

3. Schadenminderungspflicht beachten

Als Eigentümer sind Sie verpflichtet, weitere Schäden zu verhindern.

  • Notabdeckung (z. B. mit Folie oder Plane) vor Regen.

  • Entfernung von Gefahrenquellen (z. B. abgestürzte Ziegel beiseitelegen).

Wie läuft eine Regulierung ab?

Schritt 1: Gutachter oder Schadenregulierer

Der Versicherer beauftragt meist einen Schadenregulierer oder unabhängigen Gutachter – häufig auch uns als Sachverständige vom Bauschadeninstitut. Dabei prüfen wir:

  • Wurde wirklich Windstärke 8 überschritten?

  • Welche Schäden sind direkt sturmbedingt?

  • War der Schaden vermeidbar (z. B. Wartungsmängel)?

Schritt 2: Prüfung Versicherungsschutz

  • Ist der Schaden von der Police abgedeckt?

  • Falls Nebengebäude betroffen sind – sind diese eingeschlossen?

Schritt 3: Regulierung & Reparaturfreigabe

  • Versicherung übernimmt die Wiederherstellungskosten, ggf. abzüglich Selbstbehalt.

  • Bei Uneinigkeit wird oft ein Sachverständigenverfahren eingeleitet (auch hier treten wir als Gutachter an).

Vorbeugung: So schützen Sie Ihr Haus vor Sturmschäden

Regelmäßige Wartung

  • Dach & Dachziegel jährlich prüfen lassen
  • Fassadenanschlüsse und Fensterdichtungen kontrollieren
  • Bäume auf Standfestigkeit checken

Vorausschauend sichern

  • Lose Gegenstände im Garten (Trampolin, Gartenmöbel) festzurren oder rechtzeitig einlagern

  • Antennen, Solar- und PV-Anlagen prüfen lassen

Versicherungsvertrag optimieren

  • Nebengebäude explizit mit einschließen

  • Erweiterte Elementarschadenversicherung prüfen

  • Selbstbehalt bewusst wählen

Fazit – Richtig handeln schützt Nerven und Geld

Sturmschäden sind in Deutschland keine Ausnahme, sondern Alltag. Entscheidend ist:

  • Vorher prüfen: Versicherungsschutz und Nebengebäude einschließen

  • Im Ernstfall handeln: Schaden sofort melden, dokumentieren, Notmaßnahmen ergreifen

  • Sachverständige einbeziehen: Wir prüfen, dokumentieren und unterstützen Sie bei der Durchsetzung Ihrer Ansprüche

Unser Appell: Warten Sie nicht, bis das Dach fliegt. Lassen Sie Ihre Immobilie vorsorglich prüfen und holen Sie sich Expertenrat ein.

 Nehmen Sie jetzt Kontakt mit dem Bauschadeninstitut auf – wir unterstützen Sie bei der Vorbeugung, Regulierung und Dokumentation von Sturmschäden.

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Beweissicherung bei Baumaßnahmen: Risse im Haus vermeiden

Beweissicherung bei Baumaßnahmen: So schützen Sie Ihr Haus vor Rissen

Wenn vor Ihrem Haus plötzlich große Baumaschinen anrollen, Straßen aufgerissen oder tiefe Baugruben ausgehoben werden, denken die wenigsten daran, was das für die eigene Immobilie bedeutet. Doch gerade solche Maßnahmen können Schäden am eigenen Haus verursachen – besonders Risse in Wänden, Decken und Fundamenten.
Die große Frage lautet dann oft: Stammen die Schäden wirklich von der Baumaßnahme oder sind sie schon vorher vorhanden gewesen?

Warum entstehen Risse bei Bau- und Straßenarbeiten?

Baumaßnahmen in unmittelbarer Nähe eines Gebäudes können erhebliche Erschütterungen und Verformungen im Baugrund verursachen. Typische Ursachen sind:

  • Schwerlastverkehr & Verdichtungsgeräte → Vibrationen wirken direkt auf Fundamente.

  • Wasserhaltung / Grundwasserabsenkung → Veränderung der Bodenfeuchte schwächt Gründungen.

  • Tiefgründungen oder Baugruben → Bodenbewegungen können Nachbargebäude absacken lassen.

  • Straßenbauarbeiten → Dynamische Lasten durch Rüttelwalzen wirken wie Mikrobeben.

Laut einer Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt, 2020) treten bei etwa 12% aller großen Straßenbaumaßnahmen Schäden an angrenzenden Gebäuden auf – vor allem Risse im Mauerwerk.

DIY-Dokumentation: Was Hausbesitzer selbst tun können

Natürlich muss nicht immer sofort ein Sachverständiger hinzugezogen werden. Jeder Hausbesitzer kann selbst eine Grundsicherung vornehmen:

  • Machen Sie Fotos und Videos aller Hausseiten, Räume, Fenster- und Türeckbereiche.

  • Achten Sie auf Details wie bestehende Haarrisse, Sockelbereiche, Bodenplattenfugen.

  • Verwenden Sie eine digitale Kamera oder ein Smartphone mit Datumsanzeige.

  • Speichern Sie die Dateien sicher (Cloud / externe Festplatte).

So entsteht ein Basisnachweis, der im Streitfall Gold wert sein kann.

Professionelle Beweissicherung durch Sachverständige

Eine fachgerechte Beweissicherung durch das Bauschadeninstitut geht weit über private Fotos hinaus:

  • Einsatz von Hochauflösungs- und Makrokameras

  • Präzise Risskartierungen und Zustandsprotokolle

  • 3D-Gebäudescans zur späteren Vergleichbarkeit

  • Juristisch belastbare Dokumentation für Gerichtsverfahren

Der Unterschied: Während private Fotos lediglich Indizien liefern, ist eine Beweissicherung durch Sachverständige gerichtsfest.

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Rissmonitoring: Digitale Überwachung im Schadensfall

Wenn Risse bereits vorhanden sind oder sich neu bilden, setzen wir elektronisch überwachte Rissmonitore ein.

  • Sensoren messen Veränderungen im Millimeterbereich.

  • Daten werden in Echtzeit übermittelt.

  • Abweichungen lassen sich mit Bauaktivitäten (z. B. Walze vor der Tür) korrelieren.

So lässt sich eindeutig feststellen, ob ein Riss aktiv wächst – oder stabil bleibt.

Zahlen & Daten: Wie häufig sind Bauschäden durch Fremdarbeiten?

  • Laut GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft, 2021) entfallen rund 8% aller gemeldeten Gebäudeschäden auf Erschütterungen und Bauarbeiten in der Nachbarschaft.

  • Durchschnittliche Kosten pro Schadensfall: zwischen 5.000 und 25.000 Euro.

  • Fälle mit gerichtsfesten Beweisen werden in über 70% der Streitigkeiten zugunsten der Eigentümer entschieden.

Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Eine Investition in Beweissicherung lohnt sich fast immer.

Häufige Einwände und warum sie nicht zutreffen

  • „Mein Haus ist stabil, da passiert nichts.“
    → Selbst massive Gebäude reagieren auf Bodensetzungen oder Vibrationen.

  • „Die Baufirma wird schon haften.“
    → Ohne Beweise ist das Risiko groß, dass Schäden als „Eigenalterung“ abgetan werden.

  • „Eigene Fotos reichen doch.“
    → Ja, für einen ersten Überblick – aber vor Gericht oft nicht belastbar.

Fazit: Ihre Sicherheit liegt in Ihren Händen

Baumaßnahmen in der Nachbarschaft können Ihr Haus erheblich beeinträchtigen. Oft sind die Folgen erst Jahre später sichtbar – aber ohne Beweissicherung haben Eigentümer kaum Chancen, Schadensersatz einzufordern.

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Rückstauebene verstehen & Gebäude schützen: Expertenrat

Rückstauebene und Rückstausicherung: Wie Sie Ihr Gebäude wirksam vor Wasserschäden schützen

Einleitung – Wenn das Wasser den Weg zurück findet

Stellen Sie sich vor, ein plötzliches Unwetter zieht auf. Innerhalb kürzester Zeit prasselt Regen mit enormer Wucht vom Himmel. Der Kanal hinter Ihrem Haus ist mit der Wassermenge überlastet. Anstatt abzuleiten, drückt das Abwasser zurück – direkt in Ihren Keller. Ein Albtraum für viele Hausbesitzer, der jedes Jahr tausendfach Realität wird.

Die sogenannte Rückstauebene spielt hierbei eine zentrale Rolle: Sie ist die Grenze, bis zu der sich Abwasser in den öffentlichen Kanälen anstauen kann. Alles, was sich im Gebäude unterhalb dieser Ebene befindet, ist gefährdet – und ohne geeignete Rückstausicherung läuft Abwasser buchstäblich aus den Toiletten, Bodenabläufen oder Waschmaschinen in den Keller.

Was ist die Rückstauebene?

Die Rückstauebene orientiert sich in der Regel am Straßenniveau vor dem Gebäude. Stellt man sich den Kanal vollgelaufen vor, so bezeichnet die Rückstauebene den maximalen Wasserstand, den das Abwasser im Kanal erreichen kann, bevor es durch Deckel oder Schächte austritt.

  • Liegen Entwässerungsgegenstände (z. B. WCs, Duschen, Waschmaschinen) oberhalb der Rückstauebene, können sie in der Regel frei abfließen.

  • Befinden sie sich unterhalb der Rückstauebene, besteht akute Rückstaugefahr – das Wasser sucht sich seinen Weg zurück.

Alltagssituation: Ein WC im Keller ohne Rückstausicherung funktioniert im Normalbetrieb. Doch bei Starkregen presst da

Rückstau in Zahlen – ein wachsendes Risiko

Die Gefahr durch Rückstauereignisse nimmt spürbar zu. Laut Umweltbundesamt und GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft):

  • In Deutschland entstehen pro Jahr Schäden von über 500 Mio. Euro durch Starkregenereignisse.

  • Bereits jeder zweite gemeldete Starkregenschaden betrifft Rückstauschäden in privaten Gebäuden.

  • Eine Studie des KfW-Expertenzentrums für Bauwesen zeigt: Nur rund 40% der gefährdeten Gebäude sind ausreichend gegen Rückstau gesichert.

Damit wird klar: Rückstauschutz ist kein Nischenthema, sondern eine zentrale Herausforderung für Hausbesitzer – insbesondere, weil Starkregenereignisse durch den Klimawandel häufiger und intensiver auftreten.

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Smarthome als Brandwächter

Das Problem: Haushaltsgeräte als Brandursache

Zahlreiche Brände entstehen durch defekte Haushaltsgeräte, vor allem Trockner und Waschmaschinen. Laut dem Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) sind über 30% aller Wohnungsbrände auf elektrische Geräte zurückzuführen.

Die Lösung: Intelligente Steckdosen

  • Beispiel aus der Praxis:

    • Ein smarter Rauchmelder registriert einen Schwelbrand im Wäschetrockner.

    • Sofort wird die Stromzufuhr über smarte Steckdosen unterbrochen.

    • Das Gerät ist spannungsfrei, ein beginnender Brand wird oft schon im Ansatz unterbunden.

    Ohne Smarthome würde das Gerät weiterlaufen – und ein kleiner Schwelbrand könnte sich zu einem Vollbrand entwickeln.

Ursachen & Folgen von Rückstau

Ursachen

  • Überlastung der Kanalisation bei Starkregen

  • Verengte Leitungen durch Ablagerungen oder Baumwurzeln

  • Hoher Grundwasserstand

  • Falsch dimensionierte oder fehlende Rückstausicherung

Folgen für Hausbesitzer

  • Überflutete Keller mit Abwasser → kostenintensive Sanierung
  • Schäden an Elektrik, Heizungsanlagen, Waschmaschinen
  • Massiver hygienischer Aufwand aufgrund von Fäkalieneintrag
  • Wertminderung der Immobilie
  • Streitigkeiten mit Versicherungen bei unzureichendem Nachweis von Sicherungsmaßnahmen

Rückstausicherung im Überblick

Mechanische Rückstauklappe

  • Eine Rückstauklappe wird in die Abwasserleitung eingebaut. Sie reagiert automatisch, wenn Wasser aus dem Kanal zurückdrückt, und schließt die Leitung.

    • Einfach in der Anschaffung

    • Relativ wartungsarm

    • Funktioniert nicht bei Eigenentwässerung unterhalb der Rückstauebene (Toiletten im Keller)

Elektronische Rückstauklappe

  • Hierbei überwacht Sensorik den Abwasserfluss. Bei Rückstaugefahr schließt die Klappe automatisch, gesteuert durch elektrische Antriebe.

    • Höherer Schutzstandard

    • Planmäßiger Betrieb durch Steuerungstechnik

    • Höherer Wartungsaufwand

Hebeanlagen

Für Entwässerungsgegenstände im Keller (unterhalb der Rückstauebene) sind Hebeanlagen notwendig. Dabei wird das Abwasser gesammelt und mithilfe einer Pumpe über die Rückstauebene hinweg befördert.

    • Sichere Lösung auch für Toiletten im Untergeschoss

    • Zentrale oder dezentrale Systeme je nach Gebäudestruktur

    • Höhere Investitionskosten

Fazit – Bauen Sie jetzt vor, bevor es zu spät ist

Rückstau ist kein seltenes Problem, sondern eine zunehmende Gefahr für sämtliche Gebäude mit Kellern oder tiefer gelegenen Nutzräumen. Ob durch eine einfache Rückstauklappe, moderne Hebeanlage oder kombinierte Lösungen – wer rechtzeitig vorsorgt, spart im Ernstfall immense Kosten und Nerven.

Unser Appell: Warten Sie nicht, bis das Wasser im Keller steht. Lassen Sie sich jetzt von unseren erfahrenen Sachverständigen individuell beraten. Gemeinsam ermitteln wir die für Ihr Gebäude passende Lösung und begleiten Sie auf Wunsch von der Analyse bis zur Abnahme.

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Smarthome gegen Bauschäden – Sicherheit & Prävention einfach erklärt

Smarthome gegen Bauschäden: Wie intelligente Technik Ihr Zuhause schützt

Einführung: Mehr als Komfort – Smarthome als Schutzschild

Ein Smart Home ist längst nicht nur Spielerei oder eine Frage von Bequemlichkeit. Hinter automatischen Lampen, Fingerabdrucksensoren und intelligenten Steckdosen steckt ein enormes Potenzial zur Prävention von Schäden am Gebäude. Gerade wir als Bausachverständige und Gutachter beim Bauschadeninstitut sehen täglich, wie Wasser-, Brand- oder Feuchteschäden ganze Gebäude lahmlegen und hohe Kosten verursachen.

Doch was, wenn moderne Automatisierungstechnik bereits Schäden erkennt, bevor sie überhaupt entstehen? Was, wenn Ihr Haus Sie aktiv vor Brand, Wasserschäden oder technischen Defekten schützt? Genau darum geht es in diesem Beitrag.

Wir zeigen Ihnen, welche Vorteile Smarthome-Systeme im Bereich Sicherheit und Schadensprävention bieten – mit praktischen Beispielen aus unserem Schulungszentrum in Pantelitz und unserer Erfahrung aus der Gutachterpraxis.

Warum Smarthome für Bauschadenprävention relevant ist

Die Hauptvorteile eines Smarthomes liegen für viele auf der Hand: Komfort, Energieeffizienz, Lifestyle. Doch als Sachverständige sehen wir noch eine ganz andere Seite:

  1. Brandprävention durch intelligente Stromunterbrechung

  2. Frühzeitige Leckageerkennung durch aktive Wassersensoren

  3. Zugangs- und Sicherheitskontrolle ohne Schwachstellen klassischer Systeme

  4. Automatisierte Reaktionen in Notfällen (z. B. Evakuierungslicht, Alarmbenachrichtigung)

  5. Langfristige Kostenersparnis durch Vermeidung teurer Folgeschäden

     Laut einer Statistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) entstehen jährlich Schäden in Höhe von rund 3 Milliarden Euro durch Leitungswasser allein in Deutschland. Brand- und Rauchschäden addieren sich auf mehrere hundert Millionen Euro pro Jahr.

Das heißt: Jeder Hausbesitzer ist direkt betroffen.

Smarthome-Technologien im Einsatz – Ein Blick hinter die Kulissen

Zugangskontrolle per Fingerabdruck

In Pantelitz haben wir ein vollständiges Smart Home in unserem Schulungszentrum installiert. Hier beginnt es schon am Eingang: Die Tür öffnet sich per Fingerabdruck.

  • Kein Hantieren mit Schlüsseln – die klassische Schwachstelle entfällt.

  • Sobald die Tür geöffnet wird, geht automatisch das Licht an.

  • Das bringt nicht nur Komfort für Mitarbeiter, sondern auch Sicherheit, z. B. bei nächtlichen Einsätzen.

Steuerzentrale – Loxone als Herzstück

Im Eingangsbereich befindet sich das Bedienpanel. Wir nutzen Systeme von Loxone, einem der Marktführer. Hier laufen alle Fäden zusammen:

  • Alarmanlage

  • Beleuchtung

  • Szenensteuerung („Beamer an“ → Licht dimmt, Leinwand fährt herunter)

Doch der eigentliche Mehrwert liegt in der Flexibilität der Abhängigkeiten: Ereignisse rufen automatisch Aktionen hervor.

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Smarthome als Brandwächter

Das Problem: Haushaltsgeräte als Brandursache

Zahlreiche Brände entstehen durch defekte Haushaltsgeräte, vor allem Trockner und Waschmaschinen. Laut dem Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung (IFS) sind über 30% aller Wohnungsbrände auf elektrische Geräte zurückzuführen.

Die Lösung: Intelligente Steckdosen

  • Beispiel aus der Praxis:

    • Ein smarter Rauchmelder registriert einen Schwelbrand im Wäschetrockner.

    • Sofort wird die Stromzufuhr über smarte Steckdosen unterbrochen.

    • Das Gerät ist spannungsfrei, ein beginnender Brand wird oft schon im Ansatz unterbunden.

    Ohne Smarthome würde das Gerät weiterlaufen – und ein kleiner Schwelbrand könnte sich zu einem Vollbrand entwickeln.

Smarthome gegen Wasserschäden

Wasser als Schadensverursacher Nr. 1

Wasserschäden sind die häufigste Ursache für Gebäudeschäden in Deutschland. Ein geplatzter Schlauch in der Nacht kann mehrere Tausend Liter Wasser ins Gebäude bringen – mit immensen Folgekosten.

Verfahren: Praxiseinsatz von Wassersensoren

  • Bei uns im Institut liegen smarte Wassersensoren hinter der Waschmaschine im Hauswirtschaftsraum:

    • Sobald Wasser erkannt wird,

      • wird die Wasserzufuhr automatisch gesperrt ODER

      • die betroffene Waschmaschine sofort ausgeschaltet.

    • Ergänzend gibt es Systeme, die direkt hinter dem Wasserzähler installiert werden und selbst kleinste Leckagen erkennen.

    Beispiel: Hersteller wie Grohe bieten Systeme an, die Wasserströme in Echtzeit analysieren. Tropft eine Leitung unbemerkt oder platzt ein Rohr, wird automatisch die Hauptleitung geschlossen.

Weitere Sicherheitsfunktionen eines Smarthomes

  • Alarmierung per Smartphone: Nutzer erhalten sofort Push-Nachrichten, wenn Gefahr erkannt wird.

  • Automatische Lichtsteuerung bei Feueralarm: Fluchtwege werden hell ausgeleuchtet.

  • Abschaltung sensibler Verbraucher bei Rauchentwicklung: z. B. Sauna, Heizlüfter, Küchengeräte.

  • Integration mit Alarmanlagen: Fenster- und Türkontakte warnen nicht nur vor Einbruch, sondern auch bei austretendem Wasser (z. B. durch Frostbruch).

Mögliche Einwände und Antworten

  • „Das ist doch alles zu kompliziert zu programmieren.“
    → Moderne Systeme sind modular und werden vom Fachmann vorkonfiguriert. Anwender bedienen nur über klare Panels oder Apps.

  • „Das ist sicher alles sehr teuer.“
    → Der Vergleich mit einem einzigen Schaden zeigt: Smarthome-Technik ist eine Investition in Sicherheit, nicht in Luxus.

  • „Was ist, wenn das System ausfällt?“
    → Gute Systeme arbeiten mit Fallback-Mechanismen und senden sofort Ausfallmeldungen. Zudem bleibt die Kerntechnik wie Wasserabsperrung mechanisch wirksam.

Handlungsempfehlung für Bauherren, Eigentümer und Verwalter

  1. Gefährdete Bereiche identifizieren: Wo ist eine Leckage oder Brandwahrscheinlichkeit am höchsten?

  2. Basisschutz installieren: Smarte Rauchmelder, Wassersensoren, Steckdosen.

  3. System ausweiten: Integration mit Zutrittskontrolle und Alarmanlage.

  4. Regelmäßig prüfen und warten: Auch smarte Sensoren erfordern Funktionschecks.

Fazit: Smarthome reduziert Bauschäden effektiv

Ein Smarthome bedeutet weit mehr als Komfort. Für uns als Bausachverständige ist klar:

  • Intelligente Systeme erkennen Gefahren früher.

  • Automatisierte Abläufe reduzieren Schäden drastisch.

  • Investition in Smarthome-Technik rechnet sich ab dem ersten verhinderten Schaden.

Unser Fazit: Smarthome schützt Ihr Zuhause – nicht nur vor Einbrechern, sondern auch vor Kostenfallen durch Wasser, Feuer oder Technik.

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