Luftdichtigkeit prüfen: Blower-Door-Test & Nebelverfahren erklärt

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Luftdichtigkeit von Gebäuden: Warum kleine Undichtigkeiten zu großen Schäden führen können

Stellen Sie sich vor, Ihr Haus besteht die gesetzlich vorgeschriebene Luftdichtigkeitsprüfung, doch Sie spüren dennoch Zugluft – woher kommt das?
Genau darum geht es in diesem Beitrag des Bauschadeninstituts: Kleine, lokale Undichtigkeiten, die oft unterschätzt werden, können langfristig enorme Schäden am Gebäude verursachen. Wir zeigen, wie sie erkannt, bewertet und vermieden werden können – mithilfe von Blower-Door-Tests und ergänzenden Nebelverfahren.

Blower-Door-Test: Standardverfahren mit Grenzen

Ein Blower-Door-Test misst die Luftwechselrate eines Gebäudes bei Über- und Unterdruck. Dabei wird ein Ventilator in eine Außentür oder ein Fenster montiert, um kontrolliert Druckunterschiede zu erzeugen.

Vorteile:

  • Objektiver Nachweis der Luftdichtheit.
  • Erfassung der Gesamtleckage des Gebäudes.
  • Pflichtnachweis für viele Bauprojekte (z. B. KfW-Förderungen).

Grenzen:

  • Nur die Gesamt-Leckage wird gemessen, aber nicht jede einzelne kritische Stelle erkannt.
  • Subjektiver Eindruck („es zieht“) lässt sich nicht allein durch die Messwerte erklären.

Das Nebelverfahren: Sichtbar machen, was unsichtbar bleibt

Funktionsweise

  • Das Gebäude wird wie beim Blower-Door-Test zunächst auf Über- oder Unterdruck gebracht.

  • Anschließend wird Nebel gezielt eingebracht.

  • An den Schwachstellen der Gebäudehülle tritt der Nebel sichtbar aus – und zeigt eindrucksvoll, wo die Luft tatsächlich entweicht oder eindringt.

Praxisbeispiele

  1. Fensterabdichtungen:
    Kleine Spalten zwischen Rahmen und Mauerwerk führen kaum zu auffälligen Blower-Door-Werten, aber Nebel zeigt sofort die Durchdringung.

  2. Türanschlüsse:
    Besonders bei Übergängen zu unbeheizten Bereichen treten oft Undichtigkeiten auf.

  3. Holzfertighäuser:
    Hier besonders kritisch: Warme, feuchte Innenluft dringt durch kleine Lücken in die Wandkonstruktion → Kondensation → Schimmel und Holzfäule.

Zahlen und Fakten

  • Laut Studien des Fraunhofer Instituts für Bauphysik (IBP) entstehen jährlich Schäden in Milliardenhöhe durch feuchtebedingte Bauwerksprobleme.

  • Jede zweite Schimmelbildung in Neubauten steht in direktem Zusammenhang mit ungenügender Luftdichtheit.

  • Lokale Leckagen sind für bis zu 70% aller verdeckten Energieverluste verantwortlich

Unsere Empfehlung: Ganzheitliche Luftdichtigkeitsanalyse

Als zertifizierte Bausachverständige und Gutachter kombinieren wir Messverfahren mit praxisnahen Zusatzmethoden:

  • Blower-Door-Test → Gesamtleckagebewertung.

  • Nebelverfahren → Sichtbarmachung lokaler Schwachstellen.

  • Thermografie & Feuchtemessung → Ergänzende Diagnose.

Damit erhalten Bauherren, Architekten und Verwalter ein vollständiges Bild und können gezielt Maßnahmen ergreifen.

Fazit
  • Luftdichtheit ist mehr als das Erfüllen von Grenzwerten – kleine Leckagen können langfristig zu gravierenden Schäden führen.
  • Blower-Door-Tests messen Gesamtwerte, finden aber nicht jede Leckage.
  • Das Nebelverfahren macht Unsichtbares sichtbar und schützt so vor teuren Folgeschäden.
  • Wer frühzeitig in eine ganzheitliche Analyse investiert, spart Kosten und bewahrt die Gebäudesubstanz.
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Visitenkarte Sachverständiger für Schäden an Gebäuden Michael Masson-Wawer