Rissbildung in Wänden: Ursachen und wann eine Begutachtung sinnvoll ist

Social Media Kanäle

Videobeiträge

Ursachen und wann eine Begutachtung sinnvoll ist

Risse in Wänden kommen häufig vor und sind auf den ersten Blick meist unscheinbar. Doch hinter manchen Rissen können ernsthafte strukturelle Probleme stecken, die die Stabilität des Gebäudes gefährden. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von normalen Setzungsprozessen über Materialschwächen bis hin zu Schäden durch Feuchtigkeit oder unzureichende Bauplanung. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Ursachen Risse in Wänden haben können, wann eine Begutachtung durch einen Sachverständigen empfehlenswert ist und welche Sanierungsoptionen bestehen, um die Sicherheit und Wertbeständigkeit Ihrer Immobilie zu gewährleisten.

Warum entstehen Risse in Wänden?

Rissbildung in Wänden ist oft das Ergebnis mehrerer Faktoren, die das Gebäude langfristig belasten. Es ist wichtig, zwischen harmlosen und potenziell gefährlichen Rissen zu unterscheiden. Während Haarrisse oft nur oberflächliche Schönheitsfehler darstellen, können tiefergehende Risse auf schwerwiegende Probleme hinweisen.

Setzungsrisse

Setzungsrisse treten auf, wenn sich das Gebäude nach der Bauphase setzt. Besonders in den ersten Jahren nach dem Bau können kleinere Risse entstehen, die meist harmlos sind. Diese Art von Rissbildung ist häufig symmetrisch und zeigt sich in horizontalen oder vertikalen Linien. Setzungsrisse können jedoch auch durch ungleichmäßige Setzungen des Baugrunds verursacht werden, was auf mögliche Probleme im Fundamentbereich hindeutet.

Temperaturschwankungen

Temperaturschwankungen führen zu Materialausdehnung und -kontraktion, was Risse begünstigen kann. Materialien wie Beton oder Putz reagieren empfindlich auf Temperaturunterschiede, was sich insbesondere bei schlecht isolierten Wänden zeigt. Häufige Risse durch Temperaturwechsel sind feine Haarrisse, die in der Regel nur die Putzschicht betreffen.

Feuchtigkeitseinflüsse

Feuchtigkeit und Wasser dringen über poröse Baustoffe in die Wände ein und können dort Frostschäden oder Schimmelbildung verursachen. Im Winter gefriert das in der Wand enthaltene Wasser, dehnt sich aus und erzeugt Spannungen, die zu Rissen führen können. Diese Art von Rissbildung ist besonders häufig in schlecht isolierten Altbauten oder bei mangelhafter Dachentwässerung zu beobachten.

Baumängel und Materialschwächen

Mangelhafte Bauausführung oder minderwertige Baumaterialien können langfristig zu Rissbildungen führen. Dazu gehören unter anderem schlecht gemischter Beton, unzureichend dimensionierte Tragwerke oder fehlerhafte Abdichtungen. Baumängel führen oft zu strukturellen Rissen, die das gesamte Mauerwerk beeinträchtigen und schnellstmöglich begutachtet werden sollten.

Wann sollte ein Sachverständiger hinzugezogen werden?

Nicht jeder Riss stellt ein akutes Problem dar, aber einige Anzeichen sollten ernst genommen werden. Die rechtzeitige Begutachtung durch einen Bausachverständigen kann helfen, größere Schäden zu vermeiden und die Sicherheit des Gebäudes zu gewährleisten.

  1. Breite und Tiefe des Risses: Risse, die breiter als 3 Millimeter sind, deuten häufig auf schwerwiegendere Probleme hin. Auch wenn der Riss eine sichtbare Tiefe hat und sich über mehrere Schichten der Wand zieht, sollte eine Begutachtung erfolgen.

  2. Risse an tragenden Wänden: Risse an tragenden Wänden oder Pfeilern sind ein Warnsignal, da sie die Stabilität des Gebäudes beeinträchtigen können. Insbesondere bei älteren Gebäuden kann ein strukturelles Risiko bestehen.

  3. Veränderte Rissbreite im Laufe der Zeit: Risse, die sich mit der Zeit vergrößern oder verändern, sollten beobachtet werden. Veränderungen der Rissbreite weisen auf anhaltende Bewegungen im Gebäude hin, die ohne professionelle Analyse schwer einzuordnen sind.

  4. Feuchtigkeitsbedingte Risse: Wenn ein Riss mit Feuchtigkeit oder Schimmelbefall verbunden ist, sollte ebenfalls ein Sachverständiger hinzugezogen werden, da Feuchtigkeit oft weitere Schäden verursacht und die Rissbildung beschleunigt.

Ein Beispiel: Bei einem Mehrfamilienhaus an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern zeigten sich nach einigen Jahren Risse im Erdgeschossbereich. Die Begutachtung ergab, dass der Baugrund unter dem Gebäude nachgab, wodurch zusätzliche Stützkonstruktionen notwendig wurden.

Sanierungsmöglichkeiten für Risse in Wänden

Die Wahl der Sanierungsmethode hängt von der Art und Ursache des Risses ab. Die folgenden Methoden sind gängige Ansätze, die dabei helfen, die Stabilität des Gebäudes wiederherzustellen und zukünftige Rissbildungen zu minimieren.

Rissinjektion

Bei tieferen Rissen in tragenden Wänden kommt häufig die Rissinjektion zum Einsatz. Dabei werden spezielle Kunstharze in die Risse injiziert, die sich verfestigen und den Riss verschließen. Diese Methode eignet sich besonders für strukturelle Risse und ist in der Lage, das Mauerwerk langfristig zu stabilisieren. Wichtig ist jedoch, dass die Injektion nur durch Fachkräfte vorgenommen wird, da unsachgemäße Injektionen zu weiteren Spannungen im Mauerwerk führen können.

Mauerwerksverpressung

Die Mauerwerksverpressung ist eine bewährte Technik zur Stabilisierung von Rissen in Außenwänden. Hierbei wird ein spezieller Zementmörtel in den Riss gepresst, der den beschädigten Bereich verstärkt und abdichtet. Diese Methode eignet sich besonders bei Rissen durch Feuchtigkeit und ist nachhaltig, da sie gleichzeitig das Eindringen von Wasser verhindert.

Rissüberbrückende Beschichtung

Für oberflächliche Risse kann eine rissüberbrückende Beschichtung hilfreich sein. Solche Beschichtungen enthalten elastische Bestandteile, die kleinen Rissen Raum zur Bewegung geben und sie gleichzeitig verdecken. Sie bieten jedoch nur eine begrenzte Wirkung und sind nicht für tragende Risse geeignet, da sie keine strukturelle Verstärkung bieten.

Stahleinlagen oder Bewehrung

In schwereren Fällen, in denen der Riss auf strukturelle Probleme hindeutet, können Stahleinlagen oder zusätzliche Bewehrungen erforderlich sein. Diese Methode verstärkt die betroffenen Bereiche und verhindert eine weitere Rissausbreitung. Sie wird oft bei älteren Gebäuden oder bei Setzungsrissen angewandt und sollte immer durch Experten umgesetzt werden.

Wann ist eine Sanierung unumgänglich?

Eine Sanierung sollte dann durchgeführt werden, wenn die Rissbildung auf ein ernsthaftes strukturelles Problem hindeutet oder der Riss das Eindringen von Feuchtigkeit begünstigt. Auch bei sichtbarer Rissveränderung oder Rissen in tragenden Wänden sollte umgehend eine Sanierung erfolgen.

Im Gegensatz dazu können kosmetische Risse, die die Statik des Gebäudes nicht beeinflussen, oft oberflächlich behandelt werden. Wichtig ist, dass die Ursache des Risses vor der Sanierung genau analysiert wird, um sicherzustellen, dass die Maßnahme nachhaltig wirkt.

Experteneinschätzung: Die Bedeutung einer fundierten Begutachtung

Sachverständiger für Bauschäden und Spezialist für Rissbegutachtungen, erklärt:
„Risse in Wänden werden oft unterschätzt. Doch gerade bei älteren Gebäuden oder Bauten in feuchtigkeitsanfälligen Gebieten ist eine regelmäßige Überprüfung sinnvoll. Risse, die sich verändern oder an tragenden Wänden auftreten, sollten unbedingt durch einen Fachmann bewertet werden, da hier strukturelle Schäden bestehen können. Eine frühzeitige Analyse spart oft hohe Sanierungskosten und schützt die Immobilie langfristig.“

Die professionelle Einschätzung eines Sachverständigen liefert Ihnen die nötige Klarheit über den Zustand Ihres Gebäudes und die richtige Sanierungsmethode, falls erforderlich.

Vorteile einer rechtzeitigen Begutachtung und Sanierung für Eigentümer

Eine rechtzeitige Begutachtung und, falls nötig, Sanierung schützt nicht nur die Gebäudestruktur, sondern erhöht auch den Wert und die Sicherheit der Immobilie. Durch frühzeitige Maßnahmen lassen sich größere Schäden vermeiden und Instandhaltungskosten langfristig senken. Auch Versicherungen berücksichtigen den Zustand von Gebäuden bei der Beitragsberechnung, weshalb eine intakte Bausubstanz von Vorteil ist.

Fazit: Vertrauen Sie auf eine fachgerechte Begutachtung bei Rissbildung

Risse in Wänden können vielfältige Ursachen haben und sollten nicht unbeachtet bleiben. Besonders Risse in tragenden Wänden oder Risse, die sich verändern, sollten zeitnah untersucht werden, um die Stabilität des Gebäudes zu gewährleisten und mögliche Folgeschäden zu vermeiden. Die professionelle Begutachtung durch einen Bausachverständigen liefert Ihnen Klarheit über die Ursachen und gibt Sicherheit für notwendige Sanierungsschritte.

Haben Sie Risse in den Wänden Ihres Gebäudes entdeckt? Unsere erfahrenen Sachverständigen stehen Ihnen zur Verfügung und helfen Ihnen, eine fundierte Einschätzung und maßgeschneiderte Lösungen für Ihre Immobilie zu finden. Kontaktieren Sie uns für eine unverbindliche Beratung und erfahren Sie, wie wir Sie unterstützen können!

Visitenkarte Sachverständiger für Schäden an Gebäuden Michael Masson-Wawer